Artenreichtum schützen – Wälder klimastabil machen
- Der Verlust an Tier- und Pflanzenarten spitzt sich jedes Jahr weiter zu. Die Hälfte aller Arten ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Wer durch die Natur streift, spürt es: Mit den Pflanzen und Tieren gehen über Jahrtausende gewachsene wertvolle Lebensräume unwiederbringlich verloren. Der Verlust an Tier- und Pflanzenarten gefährdet unsere Lebensgrundlagen. Darin gleichen sich Klimakrise und Artensterben und verstärken sich gegenseitig. Wir setzen daher endlich einen konsequenten Artenschutz durch.
115.000 Unterschriften in Nordrhein-Westfalen für die „Volksinitiative Artenvielfalt“ sind ein starkes Zeichen. Wir setzen die Forderungen nach besserem Artenschutz um: Wir stoppen den Flächenfraß, renaturieren Gewässer und Auen und unterstützen eine artenreiche Landwirtschaft. Zudem schaffen wir einen übergreifenden Biotopverbund für Nordrhein-Westfalen. Eine möglichst gesunde Natur ist wichtig für eine nachhaltige Landwirtschaft – und umgekehrt. Auch deshalb wollen wir den Ökolandbau massiv stärken. - Wälder sind unsere stärksten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise. Aufgrund des vorherrschenden Klima-Dauerstresses brauchen sie besonderen Schutz. Wir bauen Forste zu naturnahen, artenreichen Wäldern um. Zusammen mit einem neu einzurichtenden, übergreifenden Biotopverbund für NRW bieten wir gefährdeten Arten mehr Rückzugsraum. Mit einem „Landesprogramm Biologische Vielfalt“ schützen wir den Artenreichtum und verhindern die Versiegelung von immer größeren Flächen zulasten der Natur und Landwirtschaft.
- Wir müssen den Gewässern mehr Raum geben und fördern dies durch die Bereitstellung natürlicher Rückhalteflächen. Dafür entwickeln wir eine „Zukunftsstrategie Wasser“, um angemessen auf die Auswirkungen der Klimakrise reagieren zu können. Leitlinie ist die Wiederherstellung des naturnahen Zustandes unserer Gewässer: Auen, Moore, Feuchtwiesen, wassernahe Wälder sind wichtige Lebensräume für verschiedene Arten. Lebendige, naturnah fließende Gewässer sind gut für Artenreichtum – und bieten zugleich ökologischen Hochwasserschutz. Wir verankern das Ziel einer naturnahen Gewässerentwicklung viel stärker als bisher in der Regional- und Bauleitplanung und im Landeswassergesetz.
- Artenschutz gehört auch in die Stadt. Zum Schutz der Artenvielfalt im städtischen Raum setzen wir auf Nachverdichtung und Flächenrecycling, statt intakte Grünflächen zu bebauen. Wir setzen auf Baumpflanzungen, begrünte Fassaden und Dächer, auf starke kommunale Baumschutzsatzungen, renaturierte Gewässer und nicht zuletzt auf einen wirksamen Ausschluss von sogenannten Schottergärten in der Landesbauordnung. Wir machen eine insektenfreundliche und ökologische Pflege des Straßengrüns überall im Land zur Regel und schaffen damit parallel zum Straßen- ein Vielfaltnetz.