Innovativ Wirtschaften

NRW ist ein wirtschaftlich starkes Land. Die Unternehmen und Beschäftigten hier haben schon viele Veränderungen gemeistert. Auch jetzt sind viele Menschen bereit zum Aufbruch. Denn sie wissen: Die Märkte der Zukunft sind klimaneutral und digital. Eine Politik, die weiter am alten Wirtschaften festhält, gefährdet auf mittlere Sicht viele Arbeitsplätze. Die Wirtschaft in NRW hat das Zeug dazu, vor 2040 klimaneutral zu werden. Klimaneutraler Stahl, grüner Wasserstoff und saubere Chemie bilden die Fundamente für nachhaltigen Wohlstand. Mittelständische Unternehmen, das Handwerk und die vielen Start-ups sind Innovationsmotoren in NRW.

  • Langfristige Planungs- und Investitionssicherheit bilden den Kern grüner Industriepolitik. Wir werden mit einem Investitionspaket für die Industrie zahlreiche Impulse auf Landesebene geben. Zugleich werden wir den Zugang zu Fördergeldern für Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen unbürokratischer und damit einfacher gestalten. Gleichzeitig müssen Bund und Land zusammenarbeiten, damit Unternehmen mehr in neue, klimaneutrale Prozesse investieren können. Wichtig ist, dass das Risiko für Unternehmen, in Klimaneutralität zu investieren, staatlich abgefedert wird.
  • Nordrhein-Westfalen ist der wichtigste Standort der Stahlindustrie in Europa. Wir Grüne setzen uns für den Erhalt einer nachhaltigen, innovativen und wettbewerbsfähigen Stahlindustrie ein. Dafür entscheidend ist die Versorgungssicherheit der Industrie mit grünem Wasserstoff. Mit einer Ausbauoffensive für Erneuerbare Energien und gezielter Förderung bauen wir die heimische, nachhaltige Produktion dieses Energieträgers auf. Wir machen NRW zu einem führenden Technologiestandort für grünen Wasserstoff. Dazu schaffen wir rasch die gesetzlichen und planerischen Rahmenbedingungen und unterstützen die nötigen Investitionen.
  • Wir machen die Kohleregionen zu Leuchttürmen für einen klima- und sozialgerechten Strukturwandel. So schaffen wir neuen Wohlstand, Sicherheit und Lebensqualität für alle in der Region. Ein erfolgreicher, klima- und sozialgerechter Strukturwandel im Revier zeigt den Weg für andere Regionen in NRW. Generationengerechtigkeit, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind dabei für uns die zentralen Aspekte. Mit einer Qualifizierungsoffensive fangen wir allzu harte Umbrüche auf. Zugleich bilden wir so Fachkräfte für klimarelevante Bereiche aus.
  • Für die sozioökologische Energiewende setzen wir Grüne auf das starke, hoch qualifizierte und innovative Handwerk. Damit das Handwerk in seiner ganzen Bandbreite vom Umbau unserer Infrastruktur profitiert, setzen wir auf eine starke Tarifpartnerschaft, branchenspezifische Mindestvergütungen und fairen Wettbewerb. Lohn-Dumping, Werkverträge und ausbeuterische Subunternehmermodelle bekämpfen wir und werden dafür klare rechtliche Grundlagen schaffen. Gemeinsam mit den Innungen und Kammern starten wir eine Fachkräfteoffensive für den dringend notwendigen Handwerker-Nachwuchs.
  • Wir machen unser Bundesland zu einer Modellregion für das Ende der Wegwerfgesellschaft, mit innovativen Recyclingunternehmen und Forschungsinstituten von der Batterie bis zu haushaltsnahen Abfällen. Abfälle sind für uns kein Müll, sondern die Ressourcen von morgen. Der Weg in eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft ist für NRW eine einmalige Chance, mit sicheren Arbeitsplätzen und gutem Leben in die Zukunft zu gehen.
  • Zugleich wollen wir die Start-up-Szene in NRW auf das nächste Level heben. Dafür verbessern wir das „Gründer*innen-Stipendium“. Wir richten zudem landesweit weitere Gründungszentren (sog. „Hubs“) ein: Ambitionierte Gründer*innen werden hier bei Bürokratiefragen, der Kapitalsuche oder beim Produktdesign unterstützt. Durch kluge Schwerpunktsetzungen fördern wir dabei Gründungen, die einen Fokus auf nachhaltige Entwicklung, Gleichstellung und Gemeinwohlorientierung legen.
  • Schluss mit blindem „Höher, Schneller, Weiter“ – mehr Wachstum für Kooperation und
    Gemeinwohl.
    Unsere bestehende Wirtschaftsweise sprengt neben den planetaren auch gesellschaftlichen Grenzen. Deswegen ist es für uns von herausragender Bedeutung, sich das grundgesetzliche Ziel allen Wirtschaftens wieder klarer vor Augen zu führen: das Gemeinwohl. Gemeinnützige Arbeitgeber*innen in Kultur, Sport oder sozialen Bereichen leisten täglich ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag, um unser Land voranzubringen. Wir möchten zusätzlich Purpose-Unternehmer*innentum, Sozialunternehmen, Genossenschaften, Sharing-Projekte, solidarische Gemeinschaften („Commons“) stärken sowie die nachhaltige und solidarische Plattform-Ökonomie in unserem Land mit geeigneten Beratungs- und Unterstützungsstrukturen (z. B. Wirtschaftsförderung 4.0) unterstützen. Zugleich gehen wir mit den landeseigenen Betrieben bzw. Beteiligungen als gutem Beispiel voran, wir setzen uns für ein Pilotprojekt für die Gemeinwohlbilanzierung von landeseigenen Betrieben in der kommenden Legislaturperiode ein und laden privatwirtschaftliche Unternehmen mit einer Beratungsunterstützung ein, an diesem Pilotprojekt teilzunehmen.